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Ausgabenmanagement-Software einführen: 8 entscheidende Fragen für 2026

Geschrieben von Olivier Durieux | 29. Dezember 2026

Die Suche nach einer neuen Ausgabenmanagement-Software

Wenn Sie über eine Ausgabenmanagement-Software nachdenken, geschieht das selten aus Neugier.

In den meisten Fällen gibt es einen konkreten Auslöser: Der aktuelle Prozess beginnt, Ihre eigentliche Arbeit zu behindern.

Vielleicht sind die Ausgaben deutlich gestiegen. Vielleicht kostet das Nachverfolgen von Belegen unverhältnismäßig viel Zeit. Oder der Abstimmungsaufwand mit Mitarbeitenden gehört inzwischen zum Alltag, inklusive Rückfragen, Korrekturen und wiederkehrender Schleifen.

Mit zunehmender Komplexität wird deutlich, dass die aktuelle Abwicklung von Ausgaben und Spesen nicht mehr zu den Abläufen Ihres Unternehmens passt. Besonders bei Geschäftsreisen zeigt sich, wie schwer es ist, Reisekosten und Spesen effizient zu verwalten, wenn Prozesse manuell bleiben.

Dieser Artikel zeigt, welche Überlegungen sich vor und während der Einführung einer Ausgabenmanagement-Software wirklich lohnen. Ziel ist es, eine Lösung zu finden, die Arbeit reduziert und Prozesse vereinfacht, statt neue Komplexität zu schaffen.

8 wichtige Überlegungen bei der Auswahl einer Ausgabenmanagement-Software in 2026

1. Wie manuell ist Ihr Ausgabenprozess wirklich?

Bevor Sie sich mit neuen Lösungen beschäftigen, lohnt sich ein ehrlicher Blick auf den aktuellen Zustand. Entscheidend ist nicht, wie der Prozess auf dem Papier aussieht, sondern wie er im Arbeitsalltag tatsächlich gelebt wird.

Viele Unternehmen arbeiten noch immer mit stark manuellen Abläufen. Häufig handelt es sich dabei um eine manuelle Spesenabrechnung, bei der Belege gesammelt, geprüft und Daten mehrfach übertragen werden müssen. Anschließend werden diese Daten in andere Systeme übertragen, während Freigabe, Kontrolle und Auszahlung in getrennten Prozessen erfolgen.

Typische Anzeichen für einen stark manuellen Ausgabenprozess sind:

  • Dateien werden zwischen verschiedenen Beteiligten ausgetauscht
  • Belege müssen einzeln geprüft werden
  • Relevante Informationen werden manuell ausgelesen
  • Die Daten werden in andere Systeme übertragen
  • Kontrolle und Zahlung laufen in separaten Prozessschritten

Solange das Ausgabenvolumen gering ist, wirkt dieser Aufwand oft noch überschaubar. Mit steigenden Ausgaben, mehr Mitarbeitenden, häufigeren Geschäftsreisen oder mehr kundennahen Rollen wächst der Zeitaufwand jedoch schnell und unverhältnismäßig.

„Wenn Ihr Team einen spürbaren Teil der Arbeitswoche damit verbringt, Belege einzusammeln, Formate zu korrigieren oder fehlende Angaben nachzufassen, ist das meist ein klares Zeichen. Nicht die Mitarbeitenden sind das Problem, sondern der Prozess selbst.” – Olivier Durieux, Product Manager bei Mobilexpense

2. Wo Zeit für wichtigere Aufgaben verloren geht

Die tatsächlichen Kosten manueller Ausgabenprozesse gehen weit über die reine Bearbeitungszeit hinaus. Sie zeigen sich vor allem dort, wo Zeit fehlt, um sich auf die eigentlichen Aufgaben zu konzentrieren.

Finanzteams verbringen einen erheblichen Teil ihrer Arbeitszeit mit Tätigkeiten, die keinen Mehrwert schaffen. Das Ausgabenmanagement im Finanzteam bindet Kapazitäten, die eigentlich für Analyse, Planung und Steuerung vorgesehen wären.

Wenn Ausgabenprozesse einen Großteil der Aufmerksamkeit binden, geraten Forecasts, Auswertungen und strategische Fragestellungen in den Hintergrund. Diese Verluste lassen sich schwer beziffern, sind aber oft deutlich gravierender als der reine Verwaltungsaufwand.

Die Auswirkungen beschränken sich zudem nicht auf das Finanzteam. Auch Mitarbeitende, die Ausgaben einreichen, sind betroffen. Sie investieren Arbeitszeit in das Nacharbeiten von Abrechnungen, das Suchen von Belegen oder das Beantworten von Rückfragen. Diese Reibung entsteht meist unbemerkt, verteilt sich aber über das gesamte Unternehmen.

„Wenn Sie eine neue Lösung bewerten, hilft es, nicht nur auf Prozesse zu schauen. Entscheidend ist, welche Arbeit Sie dauerhaft aus dem Alltag entfernen möchten.“ – Olivier Durieux, Product Manager bei Mobilexpense

3. Warum viele Unternehmen den Wechsel erst spät angehen

Finanzteams führen eine Ausgabenmanagement-Software selten ein, weil sie „etwas Neues“ ausprobieren möchten. Der Anstoß entsteht meist dann, wenn der bestehende Zustand dauerhaft zu viel Reibung erzeugt und sich im Alltag nicht mehr sinnvoll aufrechterhalten lässt.

Gleichzeitig gehen solche Entscheidungen oft mit Unsicherheit einher. Häufige Bedenken sind dabei:

  • die falsche Lösung auszuwählen
  • zusätzliche Komplexität einzuführen
  • bestehende Arbeitsabläufe unnötig zu unterbrechen

Diese Zurückhaltung ist nachvollziehbar, insbesondere weil Ausgabenprozesse viele Bereiche betreffen und nahezu alle Mitarbeitenden einbeziehen.

Wichtig ist dabei, die Erwartungshaltung realistisch zu halten. Es geht nicht darum, von Anfang an einen perfekten Zielprozess zu entwerfen. In der Regel reagieren Unternehmen auf ein konkretes Problem, das bereits besteht und im Arbeitsalltag spürbar ist. Der Wechsel ist kein theoretisches Zukunftsprojekt, sondern eine pragmatische Antwort auf reale Herausforderungen. 

4. Anforderungen einfach halten und an der Praxis ausrichten

Eine der häufigsten Stolperfallen bei der Einführung einer Ausgabenmanagement-Software ist es, die Anforderungen unnötig zu verkomplizieren. Statt Klarheit zu schaffen, entsteht schnell eine lange Liste, die eher Unsicherheit widerspiegelt als echte Prioritäten.

„Eine Anforderungsliste mit hunderten Punkten ist meist für alle Beteiligten Zeitverschwendung.“ – Olivier Durieux, Product Manager bei Mobilexpense

Sehr umfangreiche Kataloge führen selten zu besseren Entscheidungen. Im Gegenteil: Sie erschweren den Vergleich, verlängern den Auswahlprozess und lenken vom eigentlichen Ziel ab.

Hilfreicher ist es, sich auf die Grundlagen zu konzentrieren und diese klar zu benennen. Dazu gehört auch die Frage, wie sich Reisekostenprozesse automatisieren lassen, ohne neue Komplexität zu schaffen:

Ausgabenmanagement ist kein einheitliches Konzept. Je genauer Sie Ihre realen Anforderungen beschreiben, desto schneller lässt sich der Kreis geeigneter Lösungen eingrenzen. Der Versuch, jeden denkbaren Sonderfall im Voraus abzudecken, führt selten zum Ziel.

„Präzise Anforderungen helfen mehr als der Versuch, jedes mögliche Szenario vorwegzunehmen.“ – Olivier Durieux, Product Manager bei Mobilexpense

5. Ausgabenprozesse im Zusammenspiel mit bestehenden Systemen denken

Eine Ausgabenmanagement-Software isoliert einzuführen, funktioniert in der Praxis selten gut. Entscheidend ist vielmehr die Frage, wie sich die Lösung in Ihre bestehende Systemlandschaft integriert. Welche Tools sind bereits im Einsatz, und wie reibungslos lassen sich Prozesse miteinander verbinden?

In den meisten Unternehmen spielen dabei vor allem zwei Systeme eine zentrale Rolle: die Buchhaltung und das HR-System.

Sind Mitarbeitende bereits im HR-System angelegt, entsteht schnell zusätzlicher Aufwand, wenn diese Daten in einer weiteren Anwendung manuell gepflegt werden müssen. Doppelte Benutzerverwaltung führt nicht nur zu Mehrarbeit, sondern erhöht auch das Risiko von Fehlern, etwa bei Ein- und Austritten oder Rollenänderungen.

Dabei geht es nicht um technische Perfektion oder komplexe Integrationsszenarien. Im Fokus steht vielmehr, doppelte Arbeit zu vermeiden und sicherzustellen, dass Prozesse auch dann stabil bleiben, wenn sich Ihr Unternehmen weiterentwickelt. Eine saubere Anbindung reduziert Reibung im Alltag und sorgt dafür, dass Ausgabenprozesse mit der Organisation mitwachsen können.

6. Compliance: Klarheit statt Unsicherheit

Compliance gehört zu den sensibleren Themen im Ausgabenmanagement, insbesondere bei stark manuellen Prozessen.

Finanzteams müssen Vorgaben umsetzen, die sie nicht selbst definiert haben, und gesetzliche Anforderungen einhalten, die im Alltag zusätzlichen Druck erzeugen.

„Es lohnt sich, in Demos gezielt nachzufragen und konkrete Compliance-Regeln anzusprechen.“ – Olivier Durieux, Product Manager bei Mobilexpense

Die Einführung einer Ausgabenmanagement-Software kann helfen, Klarheit zu schaffen, welche Anforderungen im jeweiligen Land tatsächlich gelten. Dazu gehört auch, wie lange Belege aufbewahrt werden müssen und wie eine digitale Belegverwaltung revisionssicher umgesetzt wird. Diese Klarheit reduziert Unsicherheit und entlastet das Finanzteam im Tagesgeschäft.

7. All-in-one oder spezialisierte Lösung realistisch bewerten

Für diese Frage gibt es keine allgemeingültige Antwort. Der Versuch, eine solche vorzugeben, führt in der Praxis meist zu falschen Erwartungen. Entscheidend ist, wie komplex Ihre Anforderungen tatsächlich sind.

Für manche Unternehmen reichen bestehende Systeme oder einfache Erweiterungen aus. In anderen Fällen stoßen diese Lösungen schnell an ihre Grenzen, etwa wenn viele Mitarbeitende regelmäßig unterwegs sind und eine digitale Reisekostenabrechnung erforderlich wird.

„Wenn Mitarbeitende häufig im Außendienst sind oder viel reisen, zeigt sich schnell, dass spezialisierte Lösungen besser geeignet sind.“ – Olivier Durieux, Product Manager bei Mobilexpense
Wichtig ist, die eigene Situation realistisch einzuschätzen und nicht davon auszugehen, dass ein einzelnes System automatisch alle Anforderungen gleichermaßen gut abdeckt.
 
 

8. Entscheidend ist, ob die Lösung tatsächlich Arbeit abnimmt

Wenn neue Funktionen vorgestellt werden, lohnt es sich, bewusst sachlich zu bleiben. Viele Ausgabenmanagement-Lösungen arbeiten seit Jahren mit Automatisierung und KI, etwa bei der Belegerfassung oder bei regelbasierten Prüfungen.

Genehmigungsregeln, Schwellenwerte und automatische Kontrollen sind nichts Neues und funktionieren in vielen Fällen bereits zuverlässig. Entscheidend ist daher nicht, ob eine Funktion als innovativ vermarktet wird, sondern ob sie den Arbeitsalltag spürbar vereinfacht.

„Wenn eine Funktion vor allem neue Komplexität schafft und lediglich mit einem wohlklingenden KI-Label versehen wird, sollte man kritisch bleiben. Die zentrale Frage bleibt: Spart sie Arbeit oder entsteht ein zusätzlicher Schritt?“ – Olivier Durieux, Product Manager bei Mobilexpense

Der Maßstab sollte einfach sein. Reduziert die Lösung manuellen Aufwand, Rückfragen und Unsicherheit, oder fügt sie dem Prozess lediglich eine weitere Ebene hinzu, die verwaltet werden muss?

Worauf es bei der Auswahl 2026 wirklich ankommt

Wenn Sie planen, im Jahr 2026  eine Ausgabenmanagement-Software einzuführen, ist eine Frage besonders hilfreich. Nicht, welche Funktionen ein Tool bietet, sondern wofür Sie im Alltag wieder Zeit gewinnen möchten.

Das Ziel besteht nicht darin, Ausgabenmanagement zu perfektionieren oder jeden Prozess maximal auszudifferenzieren. Entscheidend ist, Abläufe so verlässlich, kontrollierbar und unauffällig zu gestalten, dass sie nicht mehr im Wettbewerb mit Ihren eigentlichen Aufgaben stehen.

Eine gute Lösung sorgt dafür, dass digitale Reisekostenabrechnung und Ausgabenmanagement zuverlässig funktionieren, ohne dauerhaft Aufmerksamkeit zu verlangen. Genau das sollte die Einführung leisten und genau daran lohnt es sich, alle Optionen zu messen.