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Inter­na­tio­nale Rechnungs­le­gung (IFRS)

Jeder Unternehmer muss seine Geschäftsabläufe schriftlich dokumentieren, damit sie ordnungsgemäß verbucht und versteuert werden können. Die International Financial Reporting Standards (IFRS) (vormals: International Accounting Standards (IAS)) sind vom International Accounting Standards Board (IASB) aufgestellte Regeln, die die Rechnungslegung weltweit harmonisieren sollen. Die IFRS entwickeln sich kontinuierlich zum globalen Standard für die Rechnungslegung.

Rechnungslegung in Unternehmen

In Deutschland sind Unternehmen gemäß Handelsgesetzbuch (§ 238 Abs. 1 HGB), Publizitätsgesetz und Abgabenordnung zur Rechnungslegung verpflichtet. Jedes Unternehmen ist zur Dokumentation des betrieblichen Geschehens (Buchführung) verpflichtet, sowohl intern in Bezug auf die Kostenrechnung und Finanzplanung als auch extern im Hinblick auf die Handels- und Steuerbilanz. Die Regeln der IFRS sind erheblich ausführlicher als die Bestimmungen im deutschen Handelsgesetzbuch. Grundsätzlich lässt sich die Internationale Rechnungslegung in drei Komponenten aufteilen: Grundlage bildet das Framework, auf dem die folgenden Teile Standards und Interpretations aufbauen.

Komponenten der Internationalen Rechnungslegung

Im Framework sind allgemeine Informationen aufgeführt, die jedoch nicht verbindlich sind. Es bildet lediglich die Grundlage der Internationalen Rechnungslegung. Die Standards konkretisieren die IFRS und geben die formal zu erfüllende Gliederung und Darstellung der Jahresabschlüsse an. Des Weiteren werden Informationen genannt, die ein Jahresabschluss enthalten muss. Gesamterfolg des Unternehmens, Veränderung des Eigenkapitals und Zahlungsströme müssen aufgeführt werden. Die Interpretations ergänzen die Standards und sind deren offizielle Auslegung.

IFRS und HGB für Deutschland

Die Internationale Rechnungslegung ist seit 2005 für kapitalmarktorientierte Unternehmen und Konzerne verpflichtend. Für deutsche Unternehmen bleibt ein zusätzlicher Abschluss gemäß HGB weiterhin erforderlich. Die IFRS verstehen sich als anlegerorientiertes Rechnungslegungssystem mit dem vorrangigen Ziel der Bereitstellung entscheidungsnützlicher Informationen für Investoren.

Es erfolgt eine umfassende Bilanzierung der Vermögenswerte und Schulden zum beizulegenden Zeitwert (Fair Value), während gemäß HGB die historischen Anschaffungskosten die Wertobergrenze für Vermögensgegenstände bilden. Auch wenn sich die IFRS allmählich zum weltweiten Standard entwickeln, steht eine Anerkennung dieser Richtlinien für einige Länder, auch innerhalb der Liste der G-20 Staaten, noch aus. Die IFRS werden derzeit von etwa 130 Ländern zur Erstellung von Jahresabschlüssen verwendet.

Veröffentlicht am 02 Juli 2021